15 November 2012

Ich liebe STRASS


Gestern habe ich es geschafft. Die Hauskatze ist an die Luft gekommen. Einfach, sagst du? Nicht, wenn man ich ist. Es gibt Tage, vor allem freie Tage, die verbringe ich nur zuhause. Ich sperre mich ein in meinen Elfenbeinturm und mache Kunst Kunst Kunst. Kunst & Musik, Kunst der Organisation, Kunst des Chaos und dessen Vermeidung, Kunst des Glaubens, Kunst des Verzweifelns... usw. Wenn Letzteres an der Reihe ist, fehlt es mir höchstwahrscheinlich an Vitamin D. Nach einigem maunzigem Widerstand gewinnt die Vernunft & das nicht mehr vorhandene Körpergefühl. Ich gehe also raus. Und lande... beim Shoppen. Wer hätte das gedacht?
 Freunde, wenn man monatelang nicht mehr Shoppen war, verlernt man es gradezu. Ich schaute mir Sachen zuletzt nur noch kritisch an und hing sie dann zurück. Wer bin ich und was hast du mit mir gemacht? Ja, ich bin vernünftig. Ja, ich gebe mein Geld mittlerweile lieber für Instrumente aus, als für Klamotten. Aber was soll denn das? Ich wollte also unbedingt damit brechen. Ich liebe doch schöne Sachen & kreative Ideen – warum also nicht die schwer verdienten Dollars mit beiden Händen durch die Luft werfen und dabei zu „Ich bin reich! ich bin reich!“ tanzen? Ich dachte, dass muss man so machen, wenn man das Universum überzeugen will?
Mein gestriges Shoppen konzentrierte sich auf Schmuck. Ich werde verrückt – momentan scheint es mir so, als hätte man meine Accessoire-Jugendträume auf Zelluloid gebannt und Kollektionen daraus gemacht. Während damals üppige Strasscolliérs noch und ausschließlich in der „besondere Änlässe“ Vitrine bei Bijou Brigitte zu finden waren, quillen jetzt dort und überall anders die Glitzer-Klötze von den Ketten. Ich bin in Himmel! Im Strass-Himmel! Und - ich wehre mich! Was soll das? Könnt ihr meine Gedanken lesen? Nein, beruhige ich mich, so gehört es sich doch – Designer spüren unsere Träume und setzten sie um. Ich glaube immer, das alles kommt von mir selbst, aber wahrscheinlicher ist, dass man eben ein frühes Gefühl für Trends hat. Mir geht es auf jeden Fall so – aber leider bin ich (noch) keine große Designerin, so dass ich endlich meine Fashion-Spürnase beweisen könnte...Also bleibe ich, leicht widerwillig, heute mal auf der Käufer-Seite. Und ich mache es richtig. Jeder Zweifel  wird über Bord geworfen, es lebe die dekadente Spontaneität des Zugreifens. Am Ende der zwei Stunden Katzen-Auslauf, komme ich mit 5 Tüten Schatzkistennahrung zurück. Ich schaue mir den ganzen Abend meine neuen Schmuckstücke mit funkelnden Augen an, liebkose sie, kombiniere sie mit meinen Sachen, ordne sie in meine Kisten, hänge sie irgendwo hin …. und fühle mich endlich mal wieder wie eine Prinzessin... Mesdames et Messieur, je vous presente :


Das rosé-goldene Herz:
Der Anfang: Eine Kette fürs tägliche Tragen und Besinnen auf die Stimme und Energie des Herzens – zart, übersprühend, fließend und glitzernd aber zurückhaltend.....

                                                  


                                                   Das rosé-goldene Kragen-Collièr:
Ebenfalls zart, perfekt auf Honig-Haut, zu einem romantischen Anlass, zart, verspielt, leicht konservativ und adrett. Mädchenhaft und verführerisch zugleich.






Das perlenbestzte, royalblaue Kragen-Collièr:
Ein Ausdruck für meine Liebe zur klassischen Musik. Perfekt verarbeitete Perlen, funkelnd wie die Arie einer Lakmé oder der Königin der Nacht. Blau, wie das Kehlkopfchakra, das sich durch den Gesang besonders entfaltet. Royal und erhaben wie die Musik selbst.
Hier hat eindeutig eine rebellischere Version in mir Überhand genommen. Für dieses Collièr wäre ich damals gestorben. Ich hatte damals einen ähnlichen Gürtel auf Ibiza gekauft, den ich bauchfrei und tief auf der Hüfte trug. Das rot ist geradezu irrisierend. Es sprüht nur so vor wilder Energie und Leidenschaft. Hier hat eindeutig mein „ES“ zum Kauf entschieden...




Das Pastell-Strass-Armband (ohne Foto, bitte vorstellen :-) :
Ich komme nicht umhin, dem Prinzessinnentraum meiner ganz frühen Kindheit, sprich, den Barbies Ende der Achziger Tribut zu zollen. Diese Welt konnte gar nicht kitschiger sein. Seifenblasen-Tüll, Brautkleider die rauschend waren wie 200 Plastiktüten, transparente Perlmutt-Schimmer-Stoffe aus Chiffon, weiß-rosa-hellgrüner Glitzer. Und nun das hier....

Goldene Stern-Ohrringe Modell „AA!!Overkill“ (Ohne Foto: einfach nur riesige goldene Sterne!):
Hallo? Ich bin ein Star!Ausserdem kann ich mit den Ohrringen Kekse ausstechen.


Das hinreissende, über und über mit Strass 
besetzte Vogelcollièr 
(ZARA Collection 2012) - 
Ich hab schon viel zu viel ausgegeben. Aber dich muss ich haben. Du bist wie ich, der Phönix, der aus der Asche steigt. Ich weiß nicht, wie oft ich das in meinem Leben schon durchgemacht habe. Ich habe dich besungen, beschrieben, hunderte Male gefühlt. Nun möchte ich dich fragen, willst du, Phönix aus der Asche, bei meinem ersten Auftritt mit meiner eigenen Musik meinen Hals schmücken?

♥♥♥
G.